Stifter und Zustifter HGON
Es waren begeisterte Vogelbeobachter, die sich 1964 als Avifaunistische Arbeitsgemeinschaft Hessen zusammenfanden, um ihr Wissen über die hessische Vogelwelt auszutauschen. Dramatische Bestandseinbrüche vieler Arten ließen sie nicht ruhen. 1972 gründeten sie einen Naturschutzverband mit starkem wissenschaftlichem Fundament, die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON). Zum Wappenvogel wählten die Gründer den damals vom Aussterben bedrohten Graureiher. Sie setzten sich für eine Ende der Bejagung und den Schutz seiner Brutkolonien ein. Inzwischen hat sich sein Bestand verzehntfacht.
Begeisterung für die Natur, Kompetenz in der Sache und Beharrlichkeit in der Auseinandersetzung sind seitdem zu einem Markenzeichen für die Arbeit der HGON geworden. Heute zählt der Verein über 1.000 Mitglieder. Zwei Drittel aller hessischen Naturschutzgebiete bestehen aufgrund des Engagements der HGON. Sie besitzt gemeinsam mit ihrer Willy-Bauer-Naturschutzstiftung über 300 ha eigene Naturschutzflächen. Hessens Auenverbünde und die Altholzinseln gehen auf die HGON zurück. Mit der vierbändigen Avifauna von Hessen hat die HGON eine umfassende Beschreibung der Vogelwelt des Bundeslandes vorgelegt, die durch ornithologische Jahresberichte laufend ergänzt wird. Gemeinsam mit der Licher Privatbrauerei unterstützt die HGON ornithologische und naturschutzfachliche Diplomarbeiten und Promotionen. Zudem werden jährlich zwei Tagungen und zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen organisiert. Auf der Internetseite www.hgon.de finden Naturschützer und Vogelkundler wertvolle Informationen, unter anderem den Link zu den Beobachtungsportalen HGON-Birdnet und HGON-Faunanet sowie ein Newsletterangebot.
Oliver Conz, HGON-Vorsitzender
Stifterin Gerda Hopf
Gerda Hopf, eine engagierte Naturschützerin aus dem Hochtaunuskreis, lebte in Oberursel in einem großen Park, den sie zusammen mit dem Wohnhaus geerbt hatte. Neben vielen Rhododendrenbüschen hielt sie als Imkermeisterin auf dem Grundstück auch einen großen Bienenbestand, was ihr in Oberursel den Spitznamen "Bienengerda" einbrachte.
Neben den Bienen war ihr Hobby auch die Beobachtung von Vögeln. Hierzu hatte sie in ihrem Park zahlreiche Nistkästen aufgehängt. Richard Mohr, langjähriger Arbeitskreisleiter der HGON im Hochtaunuskreis, beringte die in den Nistkästen erbrüteten Jungvögel. Da sich der Park auch als Lebensraum für Fledermäuse hervorragend eignete, ergänzte Richard Mohr die Vogel-Nistkästen um Fledermauskästen. Bereits bei der ersten Kontrolle fanden Richard Mohr und Gerda Hopf eine Bechsteinfledermaus. Sicherlich haben diese Erlebnisse für Gerda Hopf den Ausschlag gegeben, mit ihrem Vermächtnis die Arbeit der HGON zu unterstützen.
Gerda Hopf unternahm gerne Reisen in alle Welt. Auf diesen Reisen machte sie viele Fotos, die sie zusammen mit ihrer Fotoausrüstung dem Geschichtsverein Oberursel vermachte. Frau Hopf starb während einer ihrer Reisen in die Wüste Gobi. Nach ihrer Einäscherung in Peking wurde sie auf dem Oberurseler Friedhof begraben.